Konkurrenz und Kollegialität

Wenn man sich von einem Projekt verabschieden muss, sei es aus zeitlichen Gründen, oder als Resultat einer nicht geglückten Zusammenarbeit, ist das nie leicht. Umgekehrt kann es eine große Hypothek sein, die Arbeit eines Kollegen oder einer Kollegin zu übernehmen. Wie gestaltet man Übergabeprozesse für alle Beteiligten möglichst fair, wie kann Krisenkommunikation transparenter ablaufen? Die Pole Konkurrenz und Kollegialität greifen sowohl im „Nacheinander arbeiten“ am selben Projekt, als auch verstärkt in der gemeinsamen Arbeit mehrerer Editor*innen am gleichen Projekt, egal ob Dokumentarfilm oder Serie. Auch Supervision oder Mediation können wirksame Mittel (nicht nur) in der Krisenkommunikation sein. Anhand konkreter Beispiele soll hier auf Basis gesammelter editorischer Erfahrungen, aber auch aus Sicht einer Mediatorin über konstruktive Lösungsansätze in Konfliktsituationen gesprochen werden.

 

Konkurrenz und Kollegialität - Krisenkommunikation im Montageprozess
Samstag, 14. Oktober 2017, 16:30 Uhr
im Filmforum NRW im Museum Ludwig
Gäste: Katrin Dorner, Andreas Menn, Hansjörg Weißbrich

 

Gäste

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Katrin Dorner begann nach dem Abitur ein Magisterstudium der Theaterwissenschaft, Publizistik und Italienisch an der FU Berlin und arbeitete parallel als Script/Continuity bei Filmund Fernsehproduktionen. 1993 wechselte sie an die heutige Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf um Montage zu studieren und schloss als Diplom-Schnittmeisterin ab. Danach folgte eine mehrjährige Tätigkeit als freiberufliche Editorin und Montagedozentin. Seit 2006 ist Katrin Dorner Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Filmuniversität Babelsberg. Nach einer Weiterbildung zur Mediatorin ist sie seit 2012 Konfliktbeauftragte der Filmuniversität.

Andreas Menn absolvierte von 1996 bis 2001 ein Diplomstudium an der Kunsthochschule für Medien Köln. In dieser Zeit realisierte er künstlerische Arbeiten wie die Live-TV-Collage Kanalarbeiten. Nach Abschluss des Studiums mit dem Happening Eatmydiploma wandte er sich dem Schnitt mehrerer Diplom-, Dokumentar- und Kurzfilme zu und war von 2003 bis 2006 freier Editor bei VIVA/VIVA Zwei. Seit 2005 arbeitet er als freier Filmeditor für Spiel- und Dokumentarfilme. 2012 wurde er für den Schnitt an Hell mit dem Bayerischen Filmpreis und dem Deutschen Kamerapreis ausgezeichnet. Auch für den Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm war er nominiert. Zuletzt montierte er You are Wanted, die erste deutsche Serie für Amazon.

Hansjörg Weißbrich studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Musik und Französisch bevor er sich dem Filmschnitt zuwandte. Seit 1995 schneidet er alle Filme von Hans-Christian Schmid, zum Teil gemeinsam mit Bernd Schlegel. Seine Arbeiten, darunter Lichter, Requiem, Sturm, Master of the Universe sowie zuletzt Vor der Morgenröte und Die Göttliche Ordnung wurden vielfach ausgezeichnet. Bei Filmplus gewann er 2003, 2006 und 2007 den Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm.