Wes Brot ich ess...

Reibungslos ablaufende Montagemonate lieben alle Beteiligten – was aber, wenn Editor*innen in einen Loyalitätskonflikt zwischen ihren Auftraggebern, der Produktion, und ihren Kreativpartnern, der Regie, geraten? Oft liegen die Wurzeln von Konflikten bereits in unklarer oder verdeckter Auftragslage. Hier hilft der Perspektivwechsel: Was erwarten Produzenten von ihren Partnern im Schneideraum? Wie wird budgetiert, welche Sachzwänge gibt es, wie werden ggf. unliebsame Entscheidungen, etwa der Austausch eines Editoren, kommuniziert, wie Credit-Unstimmigkeiten gelöst? Und wie können Editor*innen ihre berechtigten Bedürfnisse klar und sachbezogen vermitteln?

Dokumentarfilmproduzent Gerd Haag (Tag/Traum) und Spielfilmproduzent und Regisseur Maximilian Leo (Augenschein Filmproduktion) tauschen sich mit Kinoeditor Martin Wolf, der u.a. eine Weiterbildung in Fiction Producing absolviert hat, über positive genau wie negative Erfahrungen und gegenseitige Erwartungen aus.

 

Wes Brot ich ess... - Produzentenerwartungen und Editorenbedürfnisse
Samstag, 14. Oktober 2017, 15:30 Uhr
im Filmforum NRW im Museum Ludwig
Gäste: Gerd Haag, Maximilian Leo, Martin Wolf

 

Gäste

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Gerd Haag arbeitete nach seinem Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, der Philosophie und der Sozialpsychologie in Köln und Bonn zunächst als Regieassistent, Autor und Redakteur für Literaturprogramme, O-Ton-Hörspiele und Langzeitdokumentationen im WDR. Heute ist er Geschäftsführer der 1979 gegründeten Tag/Traum Filmproduktion und produzierte viele erfolgreiche Dokumentar- und Spielfilme, darunter jüngst Tangerine Dream – Revolution of Sound, der 2016 für den Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm nominierte Sonita sowie der ebenfalls bei Filmplus nominierte Kinodokumentarfilm Charlotte Rampling – The Look.

Von 2002 bis 2004 realisierte Maximilian Leo Dokumentarfilme in verschiedenen Teilen der Welt, zum Beispiel in Afghanistan oder Sambia. Von 2005 bis 2009 studierte er an der Kunsthochschule für Medien Köln und gründete 2008 zusammen mit Jonas Katzenstein die augenschein Filmproduktion. Auf der Berlinale 2014 eröffnete sein Regiedebüt Hüter meinesBruders die Sektion Perspektive Deutsches Kino. Darüber hinaus hat er als Produzent bereits über 20 nationale und internationale Filmproduktionen umgesetzt, darunter Meine glückliche Familie und Ana, mon amour.

Martin Wolf studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft in Köln und absolvierte anschließend ein Volontariat als Editor. Daneben machte er eine Weiterbildung zum Fiction Producer, blieb dem Schnitt aber weiterhin treu. Er zeichnet verantwortlich für die Montage preisgekrönter TV-Comedy-Formate, darunter Ladykracher, Berlin, Berlin, Mord mit Aussicht und Stromberg sowie Drama-Serien wie die TNT-Produktion Weinberg. Für die große Leinwand hat er unter anderem die Bestseller-Adaption Vollidiot und Sönke Wortmanns Frau Müller muss weg montiert.